Die Abgründe des menschlichen Handelns
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Weihnachten oder Schlachtfest

Oh, auch Sie haben geplant, an Weihnachten einen Entenbraten zu servieren?

2 Kg Ente
1 Apfel
Thymian
2 EL Öl
Pfeffer, Salz
Kräuter der Provence
Paprikapulver
1/4 L heißes Wasser
90 g Suppengemüse
1 Zwiebel
Knoblauch
1/4 L Fleischbrühe
1/8 L Rotwein
3 TL Soßenbinder

Klingt das nicht lecker? Bekommen Sie Appetit?

Am Weihnachtstag wird diese Ente also gut duftend auf einer Servierplatte auf dem Esstisch liegen. Dazu werden vielleicht Kartoffeln und Rotkohl gereicht.
Die Familie wird sich um den Tisch versammeln, ein Lächeln auf den Lippen vor lauter Vorfreude. Der Vater wird das gut geschärfte Messer zur Hand nehmen und unter strenger Beobachtung aller Familienmitglieder das Tier anschneiden. Ein herrlicher Duft wird den Raum erfüllen.
Nun wird ein Teller nach dem anderen befüllt, jeder möchte der Erste sein, dem aufgetan wird. Man würde nur zu gern seine Tischnachbarn zur Seite stoßen, um die erste Portion zu ergattern.
Doch man besitzt Anstand und Respekt..
Anstand.
Respekt.
Ohne Zweifel sind dies zwei lobenswerte Tugenden. Man sollte sie jedem entgegen bringen, der neben einem lebt, jedem, der diesen Planeten mit einem teilt. In dem Moment, in dem Sie diese Ente verspeisen, bringen Sie ihr sehr viel Anstand und Respekt entgegen. Denn Sie haben sie getötet, bevor Sie sie füllten und in den heißen Ofen verfrachteten.
Sehr gut.

Nach der Mahlzeit sitzt die Familie am Tisch, satt und zufrieden. Die Köchin wird gelobt, einige fragen nach dem Rezept. Die Kinder sind mit ihren Gedanken schon bei den schön verpackten Geschenken, die sie schon den ganzen Abend ansehen müssen. Die Mutter denkt an das viele schmutzige Geschirr und ist froh, eine Spülmaschine zu besitzen. Die eben verspeiste Ente spüren alle noch in ihren Mägen. In ihren Gedanken findet sie jedoch keinen Platz. Niemand denkt an ihre Qualen in dem Entenmastbetrieb, in dem sie ein halbes Jahr zubrachte und mit Turbofutter gemästet wurde, bis sie "schlachtreif" war.
Der Tod war eine Erlösung für dieses Geschöpf.

Führen Sie sich das Bild einer Ente vor Augen:
Ein stolzes Tier mit aufrechtem Gang. Bekleidet mit vollem, glänzenden Gefieder. Die Augen sind klar und schauen Sie aufmerksam an.
Glauben Sie wirklich, dass auch nur eine Ente mit diesem Aussehen im besagten Mastbetrieb existiert?

Stolz? Der Stolz wurde ihr genommen. Sie muss mit einer Vielzahl anderer Enten auf engstem Raum zusammen leben. Ihr Gefieder ist schmutzig und mit Kot beschmiert. Aufgrund der wenigen Futterplätze und der so entstehenden Kämpfe, ist ihr Körper mit kahlen Stellen übersäht, blutig und verkrustet. Ihre Augen glänzen nicht. Sie sind verklebt und stumpf und durften nie ein Gewässer sehen oder den Himmel. Wenn sie Glück hat, ist sie noch in der Lage, zu laufen. Andere haben weniger Glück und liegen verletzt am Boden, unfähig sich zu bewegen. Sie verhungern, denn niemand macht sich die Mühe und trägt sie an den Futterplatz. Wie gut, dass es in den Hallen, in denen die Tiere gehalten werden, nie richtig hell wird. Der Anblick wäre sicher unerträglich gewesen, für unsere Ente.

Sie hat diese Qual hinter sich. Sie hat das halbe Jahr überstanden, dass man ihr gab, um groß genug zu werden und schließlich auf ihrem Esstisch zu landen.

Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit.

In diesem Moment leiden Tiere als Gefangene in Mastbetrieben  
   
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